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22.03.2007

Accessability für Illnau-Effretikon

Die Anforderungen an Webseiten der öffentlichen Hand steigen kontinuierlich. Das Erreichen sämtlicher Anspruchsgruppen stellt die grösste Herausforderung dar. Die Gesetzgebung verlangt ab Januar 2006 die Benutzerfreundlichkeit für sehbehinderte und blinde Menschen, auch Accessibility genannt. Betreffend Zugänglichkeit sind europaweit jedoch nur drei Prozent der öffentlichen Webauftritte optimiert. Mit der Erweiterung ihrer Webseite hinsichtlich Accessability macht die Gemeinde Illnau-Effretikon einen Schritt Richtung Zukunft und schafft einen massgebenden Mehrwert für ihre Gemeinde und externe Interessierte.
Accessability wird in drei Kategorien klassifiziert: single-A, double-A und triple-A.  Die Ausrichtung der Website auf triple-A bringt einerseits absolute Accessibility für Sehbehinderte mit sich und wird nur für Anbieter oder Organisationen empfohlen, die explizit mit blinden oder stark sehbehinderten Kunden arbeiten. Der Webauftritt wird so funktional wie möglich konstruiert, um maximale Zugänglichkeit für sämtliche Browser und Screen-Readers zu gewährleisten. Dadurch wird der gestalterische Spielraum für die Optik jedoch stark eingeschränkt. Optimal für sämtliche User oder Kundengruppen der Website eines Unternehmens ist das double-A Rating. Man schlägt somit zwei Fliegen mit einer Klappe.
Eine Website nach Accessibility-Normen aufzubereiten bedeutet je nach Norm, den Inhalt logisch zu strukturieren und mit unsichtbaren Labels oder Etiketten zu versehen. Die Lesegeräte, auch Screen-Readers genannt, die von blinden Menschen zum surfen verwendet werden, arbeiten sich dank der optimierten Struktur ohne Widerstand durch die Webseite und geben auch die unsichtbaren Labels akustisch aus. Der Blinde kann sich somit auf der für ihn unsichtbaren Webseite orientieren. Weitere strukturelle Anpassungen erlauben sehbehinderten Menschen die Schriftgrösse um ein Vielfaches zu vergrössern. Der Clou: die Veränderungen bergen für Normalsehende keine Restriktionen.
Ilnau Effretikon entschied sich für das double-A Rating. Sie kommt somit den Bedürfnissen der Einwohner entgegen, ohne Abstriche beim ästhetischen Erscheinungsbild zu machen. Der Anspruch an die interkommunale Repräsentativität und die Erweiterung des Userkreises um die sehbehinderten und blinden Gemeindemitglieder stellt eine win-win Situation für alle dar: eine attraktive Webseite, für jeden zugänglich.
Zürcher Oberländer, 22. März 2007